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ANDORRA 4x4

Folkwang Universität der Künste

Premiere: März 2017

nach "Andorra" von Max Frisch

MIT: Jonny Hoff, Slavko Popadic, Jessica Trocha, Anne Weise

REGIE/BÜHNE/KOSTÜM:

Damira Schumacher

FOTOS: Beata Sisak

"Jud, Jud, Jud.

Jedes dritte Wort.

Kein Tag vergeht. Jedes zweite Wort.

Kein Tag ohne Jud, keine Nacht ohne Jud.

Jud, Jud.

Ich höre Jud, wenn einer schnarcht.

Kein Witz ohne Jud, kein Geschäft ohne Jud.

Ich höre Jud, wo keiner ist.

Die Kinder spielen Jud, wenn ich den Rücken drehe.

Jeder plappert's nach. Die Pferde wiehern's in den Gassen.

Jud, Jud, Jud."

Wie anders ein und dieselbe Situation auf unterschiedliche Individuen wirkt, untersuchte diese Bearbeitung nach  "Andorra" von Max Frisch.


In Bild 4 des Originalstücks ist Andri gekommen, um Can, seinen Ziehvater um die Hand von dessen Tochter Barblin zu bitten. Aus für ihn unerfindlichen Gründen verwehrt ihm Can diesen Wunsch.

Die Arbeit zeigte Bild 4 nun in vier verschiedenen Varianten, worin jeweils der Fokus auf einer anderen Person und ihrem Erleben, ihrer Wahrnehmung der Situation lag. Während die Version des Lehrers (das Original) sehr textlastig und fast schon monologisch ist, ist die von Andri eine, in der anscheinend die ganze Familie funktioniert und gute Laune hat und nur er herausfällt. Die Version der Mutter machte sie zu einer Matriarchin, der die Kinder (nur chorisch sprechend) wegggenommen werden sollen. Barblin, die in der ganzen Szene kaum zu Wort kommt, bekam eine Tanztheater-Szene, in der sie endlich auch mal ausdrücken konnte, was ihr auf dem Herzen lag.

ANDORRA 4x4 entstand 2017 als studentisches Projekt an der Folkwang Universität der Künste.

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