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DIE HAUSHERREN

Video-Konferenz-Projekt
Premiere: 23.04.2020

von Rafael Ossami Saidy

MIT: Pascal Riedel, Helge Salnikau

REGIE: Damira Schumacher

RAUM/LICHT/VIDEO: Yuni Hwang

KOSTÜME: Sofia Dorazio Brockhausen

FOTOS: Sofia Dorazio Brockhausen

„Wir haben alles getan, was man in diesem Moment tun konnte.

Wir haben die Fenster zugemacht.

Wir haben das Licht heruntergedreht.

Wir haben die Uhren blockiert und die Zeit angehalten.

Alles steht still.

Alles bleibt wie es ist. Nichts kann schlechter werden.

Wir sind gerettet.

Du solltest dankbar sein. Es hätte uns schlimmer treffen können.“

Das Stück DIE HAUSHERREN von Rafael Ossami Saidy wurde mit dem ersten Preis des Dramatikwettbewerbs SPIEL.FREI.GABE des Rottstr5-Theaters, Zeitmaultheaters und Prinz-Regent-Theaters in Bochum ausgezeichnet und sollte ursprünglich im April 2020 auf der Bühne des PRT uraufgeführt werden.

 

DIE HAUSHERREN ist ein Stück für zwei Personen. Es spielt in einer verwahrlosten Küche. Darin sitzen schon seit sehr langer Zeit zwei Gestalten. Was draußen vor ihrer Tür geschieht, wissen sie nicht. Wie lange es also so bleibt, wie es ist, wissen sie auch nicht. Nur eins ist klar: Sie sind schuld. Obwohl das Stück bereits vor Corona entstand, lagen die Parallelen zu unserem Alltag im Ausnahmezustand auf der Hand.

 

An den Theatern dieses Landes war nicht nur der Vorstellungsbetrieb eingestellt, auch Proben konnten nicht stattfinden. Zumindest nicht in gewohnter Form.

Deshalb inszenierten wir DIE HAUSHERREN als Online-Videokonferenz: Dabei spielten die beiden beteiligten Schauspieler jeweils von zuhause aus für das von daheim zugeschaltete Publikum.

Die Inszenierung machte aus den beiden Mitbewohnern kurzerhand zwei Einsiedler, die per Zoom verzweifelt den Kontakt zueinander suchten. Die Zuschauenden wurden Zeugen intimster Momente und Gespräche, als empfingen sie die Videologbücher der letzten beiden Überlebenden dieser Welt, die den Untergang derselben zu verantworten haben. Gleichzeitig waren sie aber auch Teil, genauso Empfänger, genauso schuldig.

PRESSE

"Die Regie sucht immer wieder nach Möglichkeiten, die beiden Protagonisten über die Ausschnittkante hinweg zu verschalten. Kaum haben sie sich gestritten, gehen die beiden zur Versöhnung „gemeinsam“ schwimmen – Brustschwimmen und gespieltes Absaufen inklusive. Wenn Fabio später polternd und rumorend Ordnung in der Bude macht, schaut Golf ihm mit zugewandtem Kopf zu. Oder der eine umgarnt mit liebevoll klappernden Zähnen seinen Lover, indem er regelrecht sein Gebiss in die Kamera hält. Ein Moment zwischen Liebe und Ekel, dem sich auch der Zuschauer kaum entziehen kann."

(Die Deutsche Bühne)

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